Emil František Burian
Emil František Burian (1904-1959) war ein Grosstalent, dessen Interessen bis weit über die Grenzen der Musik reichten. Er war aktiv als Bühnenregisseur, Schauspieler, Theaterdirektor, Schriftsteller, Herausgeber, Cineast und Konzertorganisator.
1924, noch während seines Musikstudiums (u.A. bei Josef Suk und J.B.Foerster) errichtete er die Vereinigung ‘Přítomnost’ wo er nicht nur die Musik der Zweiten Wiener Schule und der Französischen Avantgarde propagierte, sondern auch den symphonischen Jazz eines Paul Whitemans.
In den Jahren 1923-29 arbeitete Burian für verschiedene Prager Kabaretts, Kleinkunstbühnen und Avantgardegruppen, schrieb unterdessen aber auch drei Opern, von denen eine, die Jazzoper Bubu de Montparnasse erst 1999 uraufgeführt wurde. Grosses Aufsehen erregte Burian bei den IGNM-Festspielen im italenischen Siena (1928) mit seiner jazzy Voiceband für (Sprech)Chor und instrumental Ensemble.
1933 gründete Burian ein eigenes Theater in Prag, D-34, dass unverkennbar politisches und anti-faschistisches Theater vorführte. Diese Bühne blieb bis 1941 offen, bis zum Zeitpunkt wo Burian von den Nazi's verhaftet und nach Theresienstadt, später auch nach Dachau und Neuengamme deportiert wurde. Viele seiner Arbeiten wurden beschlagnahmt und vernichtet.
Burian überlebte den Krieg und wiederöffnete sofort sein Theater. Er stürtzte sich voller Energie in seiner Arbeit soweit die herrschende Diktatur ihn zuliess.
1947 wurde seine Musik zum Film Siréna auf dem Filmfestival von Venedig ausgezeichnet.
Burian verstarb 1959.
Die Ebony Band spielte eine grosse Zahl seiner Werke. Sie sind in den meisten Fällen 'heiter', d.h. klar, transparant und elegant, zum öfteren vom Jazz, Futurismus oder Dadaismus beeinflusst.
Einige seiner Werke wurden von der Ebony Band auf CD eingespielt und in der Ebony Band Edition herausgegeben.
W.H.