Heinz Tiessen
Heinz Tiessen (Königsberg, 10 April 10, 1887 – Berlin, 29 November, 1971), deutscher Komponist, studierte anfangs in seiner Heimatstadt bei Erwin Kroll bevor er nach Berlin umzog.
Dort meldete er sich als Student an der Humboldt Universität und am 'Stern'schen Konservatorium' (Komposition und Musikthearie).
Zwischen 1922 und 1927 arbeitete Tiessen als Musikkritiker der 'Allgemeinen Musikzeitung', anschliessend als Kapellmeister und Komponist an der berliner 'Freien Volksbühne'.
Er war Mitbegründer der 'Internationalen Gesellschaft für Neue Musik' (IGNM) und aktives Mitglied der 'Novembergruppe'.
In Michael Haas' Buch 'Forbidden Music' (siehe unten) werden Tiessen's Jahre während des Kriegs beschrieben:
"Trotz der Tatsache, das Tiessen einen entschiedener Gegner der Nazi's war, welcher als 'kultureller Bolschewik' beschimpft und seine Werke ab 1933 ausgebannt wurden, trat er 1936 einer Jury eines Preisausschreibens für die Musik der Olympischen Spiele zu. Man lud ihn als 'Gegenstimme' ein, damit die internationale Presse den Eindruck bekam, das es eine 'ausbalancierte' Jury war. Für Tiessen, der sich seines Broterwerbs allerseits gekürtzt sah (nur seine Stelle als Dozent an der 'Musikhochschule' wurde ihm merkwürdiger Weise von den Nazis nicht entnommen), war dies eine seiner wenigen Einkommensquellen".
Nach dem Krieg komponierte Tiessen nur noch inzidentell. Er wurde Direktor des 'Städtischen (früher 'Stern'schen') Konservatoriums und 1949-1955 leitete er die Kompositions- und Theorieabteilung der 'Musikhochschule'.
Zu seinen bekanntesten Schülern gehören Eduard Erdmann und Serge Celibidache.
In seine letzten Jahren zog Tiessen sich weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück um sich dem Komponieren zu widmen.
Wikipedia/WH
Bibl. Michael Haas : Forbidden Music, The Jewish Composers banned by the Nazis
Yale University Press,
ISBN 978-0-300-15430-6